Preis < 3,-€, Primtivo, Bewertung: 1

Geruch / Blume
Ansprechend präsente, leicht kantig-holzig wirktende erste Nase mit nur einem Hauch von herber Frucht. Komplexer frischer, und nochmals präsenter die zweite Nase mit durchaus mehr der herben Frucht, zuätzlich kommt eine Idee Süße hinzu. Hübsch.
Geschmack / Mundgefühl
Oh! Sehr fein! Der Primitivo die Manduria hat das Wort "Präsent" scheinbar für sich gepachtet! Denn genau so geht es auch jetzt weiter, der Wein ist umgehend "da" - und zwar so ziemlich überall im Mundraum. Entsprechend groß das Volumen, gleichermaßen konstant in der Frucht, eher herb, schwach süß. Nach dem stürmischen Beginn wird es ruhiger im Mundraum, das Mundgefühl milder, nicht mehr gar so spritzig wie im ersten Schluck.
Sehr schön: Die Holznoten aus der ersten Nase sind auch hier vorhanden, tragen einen interessanten Teil zum Mundgefühl bei.
Säure... hm... doch, wenn man sich konzentriert - und über die Zeit auch ohne konzentrieren; leider wird sie etwas zu vordergründig. Wenig Belag addiert sich - ein wenig - über die Zeit, zum Pelz langt es aber nicht.
Abgang / Nachgeschmack
Erstaunlicherweise null Abgang. Doch der Wein bleibt im Nachgeschmack - wie könnte es anders sein - "präsent". Und auch hier ändert er sich kaum, nur die Säure gewinnt weiter Oberwasser, was den - eigentlich stringenten - Ausklang leicht ver-un-süßt. Sonstige Fehlnoten oder Oxidationen bleiben aber aus.
Fazit
Dieses Jahr war nicht viel mit "Wein verkosten"...
a) wenig Weine im Angebot. Wenn, dann eher uninteressant
b) noch weniger Zeit, der Umbruch in der IT verlangt meine Aufmerksamkeit an komplett anderen Stellen
Dieser Primitivo aber ist ein echtes Highltight nach längerer Abstinenz (nicht vom Wein, wovon die Leber beredt' Zeugnis ablegen könnte, könnte sie denn reden), sondern von Verkostungen, die hier veröffentlicht werden.
Kaufen!
Obacht!
Die 14,5 Vol/% Alkohol ist man selbst dann geneigt zu ignorieren, wenn man um sie weiß!
