Preis < 3,-€, Cuvée, Bewertung: 3
Geruch / Blume
Runde, fruchtbetonte, leichte, fruchtig-süße erste Nase mit nur sehr wenigen, trockenen Gerbstoffen am Rande. Nach kurzer Zeit gesellt sich etwas Chemisches hinzu, das schon an Waschpulver denken lässt... Erneut fruchtiger nach dem Schwenken, diesmal auch klarer in Richtung der sagenumwobenen "dunklen Beeren", auch die Gerbstoffe sind jetzt weiter im Vordergrund. Leider kommt auch die Waschmittel-Attitüde zurück, steht der Wein dann länger offen.
Geschmack / Mundgefühl
Erfreulich kräftig und fruchtbetont zu Beginn, das wässrige Mundgefühl spült den Wein umgehend herum (falls ein Mundgefühl spülen kann), sodass sich ebenfalls schnell Volumen einstellt.
Das Adjektiv "leicht" ist zu jeder Zeit präsent, "harmlos" wäre trotz des kräftigen Anfangs auch nicht falsch gewählt. Aber jeder Schluck bringt das Kräftige kurzzeitig zurück. Von "dunklen Beeren" allerdings ist nichts mehr zu verzeichnen, eher passend zur Blume wirkt die Süße sehr chemisch, fast in Richtung Süßstoff und - hat was von dieser Kirsche, die man in diesen Dosen mit Ananas und Birnen ("Fruchtcocktail"?) in Kindertagen fand, und die meist der Enkel (also ich) abschöpfen durfte am Mittagstisch.
Die schwache Säure wirkt irgendwie vermatscht, Pelz oder Belag bleiben aus. Genau wie Körper übrigens, die Erwähnung ist völlig untergegangen, weil es 0 davon gibt.
Abgang / Nachgeschmack
Leicht klebrig der süßliche Abgang, der Nachgeschmack tut es hier gleich, nur süß, Reste der Kirsche, sodass das feine Glimmen, das sich am hinteren Gaumen einstellt, schon fast gern gesehen ist an dieser Stelle - was anderes halt. Vergeht mäßig schnell ohne große Änderung.
Fazit
Ein SEHR leichter Wein, der mit diesem 2023er Jahrgang nicht mal mehr an Primitivo erinnert (wie noch der zuletzt verkostete 2021er BioBio Tempranillo), sondern eher an einen Montepulciano, der mit Wasser gestreckt wurde... nicht so negativ, wie es klingt.
Sofern man weiß, auf was man sich einlässt, kann man den Wein - mit gerade mal 12 Vol/% Alkohol - auch öfter mitnehmen... für nebenher halt.
Da sich die Bilder komplett gleichen, das des Vorgängers.