Preis < 7,-€, ? , Bewertung: 3
Geruch / Blume
Vielgestaltige, zurückhaltende erste Nase mit feiner, süß-herber Frucht, dezenten Parfum und Vanille-Noten. Noch besser nach dem Schwenken: Feine, mäßig trockene Gerbstoffe und etwas Leder zum Schuster runden weiter ab. Richtig gut.
Geschmack / Mundgefühl
Sehr mild und deutlich süß schon vor dem Einziehen der Luft; danach noch süßer, bis der Corvina den hinteren Mundraum erreicht und ein paar herbe Akzente setzt... die jedoch auch beim nächsten Schluck nicht wirklich als Kontrast taugen, der Gesamteindruck ist schon reichlich Appassimento-artig, zum Glück ohne das bei jenem oft einhergehende Klebrige. Gutes Volumen, das Mundgefühl ist zu keiner Zeit wässrig, aber auch nur von spärlicher Struktur. Schmaler Körper. Inzwischen ist das Süße bonbonartig mutiert, ist wirklich keiner Frucht zuzuordnen und einfach nur zuckrig, und leider wird es jetzt auch noch ansatzweise klebrig. Schade.
Keine benennbare Säure, kein Belag und kein Pelz.
Abgang / Nachgeschmack
Mild wieder der ebenfalls süßliche Abgang. Dass es auch im Nachgeschmack keine anderen Adjektive hageln würde, war abzusehen. Zum Glück jetzt alles etwas abgeschwächt, fast schon wieder gut - und oxidiert auch nicht weiter.
Fazit
Das ging dann doch erheblich schneller als gedacht... den Bach runter, den süßen!
Und das bei DEM Beginn: Das Bouquet ist sicher eines der besten der hier probierten Kandidaten der letzten Monate - das war's dann aber auch... wirklich schade.
Eigentlich nur mit Chaptalisierung oder direkter Zugabe von Zucker, der nicht weiter beim Ausbau vergoren wurde, zu erklären - aber dies ist natürlich nur eine Mutmaßung.