Wein für Jedermann

Geruch / Blume
Anfangs sehr süßlich mit ebensolchen Beeren, dann mit staubigem Dachboden erheblich trockener, herber, wenige Gerbstoffe treten hinzu. Nach dem Schwenken bleibt dies auch so, das süßlich-Fruchtige kehrt nicht zurück, es wird eher noch kantiger, trockener und herber...

Geschmack / Mundgefühl
... was sich auch im Geschmack fortsetzt, doch jetzt - vor allem im vorderen Mundraum - wieder fruchtiger und süßer, nach hinten hinaus herber, mit zartem Glimmen zum Abgang hin. Die Beschreibung der Wirkung des Primitivo/Susumaniello-Gewächses in verschiedenen Bereichen ist schon ein Hinweis, dass er es zu gutem Volumen bringt. Mäßig in der Struktur, zunehmend in der Süße. Die - unklare - Frucht ist auf jeden Fall überlagert, angematscht, man hat fast das Gefühl, den reinen Zucker zu spüren... Früchtetee! als naheste Assoziation.
Ansonsten körperfrei, eine unscheinbare Säure begleitet angenehm, ohne sich zwischen fruchtig und mineralisch zu entscheiden. Kein Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Und kein Abgang. Im Nachgeschmack hingegen ein ansprechender nach-Klang mit abgeschwächter Süße, hier nimmt man vor allem den immer noch leicht vor-sich-hin-glimmenden hinteren Gaumen wahr. Der Wein ist schnell verschwunden, hinterlässt später ein paar Blatt Papier.

Fazit
Nicht so über-süß wie der (bislang im neuen Auftritt noch nicht gelistete) Vorgänger aus dem Jahr 2019. Haut aber auch nicht vom Stuhl. Gerne die "3".

Nachtrag
Zuvor habe ich diesen Wein "Primitivo Susumaniello" genannt, naheliegend, es prangt prominent auf dem vorderen Etikett, und es sind die Trauben, aus denen diese Cuvée kreiert wurde.
NORMA nennt das Produkt jedoch "einfach" "Duca Della Seduzione Primitivo Salento IGT 2020 - Italien, halbtrocken +33% gratis, 98 LM Punkte" in deren Online-Prospekt für den Monat September 2020... So beschränkte ich mich "notgedrungen" auf den aktuellen Namen.

Obacht
Die 14,5 Vol/% merkt man zu keiner Zeit!